Bandscheibenvorfall – die Achillesferse des starken Mannes
Ein Bandscheibenvorfall tut nicht nur höllisch weh, er kratzt auch am Image des starken Mannes. Dabei gibt unser Rücken sein Bestes: Wir hüpfen, tanzen, laufen und die 23 Bandscheiben der Wirbelsäule verteilen den Druck auf die einzelnen Wirbel. Wie Stoßdämpfer, die zwischen den Wirbeln des Rückgrats liegen und jede Erschütterung abfedern. Der Potsdamer Physiotherapeut Felix Pohl erklärt: „Unsere Bandscheiben funktionieren wie ein Schwamm. Unter Belastung geben sie verbrauchte Flüssigkeit ab und während der Entlastung nehmen sie neue, nährstoffreiche Flüssigkeit auf.“ Und genau da sind wir gefragt: Bandscheiben haben keine aktive Nährstoffversorgung, doch je mehr wir uns bewegen, desto besser sind unsere Bandscheiben versorgt. Rein theoretisch funktioniert das super, wären da nicht Faktoren wie unausgewogene Lebensumstände, eine schwache Muskulatur oder Fehlbelastungen. So sind vor allem Männer von Bandscheibenvorfällen betroffen. Nicht, weil sie anfälliger sind, doch oft glauben, härter im Nehmen zu sein. Pohl bestätigt: „Männer sind in körperlich anstrengenderen Berufen tätig, wollen sich beweisen, überschätzen sich und riskieren dabei schwere Rückenverletzungen.“ Wenn eine Bandscheibe sich verschiebt und dadurch Druck auf einen Nerv ausübt, können Schmerzen an Armen oder Beinen oder aber auch ein Taubheitsgefühl entstehen. Doch simple Vorkehrungen können das Risiko deutlich senken. So sollte man auf eine aufrechte Körperhaltung achten, häufig die Position wechseln und sich eine gute Matratze zulegen. Zudem brauchen wir vor allem Eins: Bewegung! „Sport treiben, insbesondere Bauch – und Rückenmuskeln trainieren, denn die stabilisieren den gesamten Rumpf“, so Physiotherapeut Pohl. Um Rückenschmerzen vorzubeugen, sollte auf beides, Dehnung und Kräftigung, geachtet werden, denn ein gut gedehnter Muskel ist elastischer und kann bei Belastung besser nachgeben. Und keine Sorge, Rückentraining hat nichts mit Gymnastik im rosa Tütü zu tun. Total im Trend ist zum Beispiel die Slackline, ein breites Seil zum Balancieren, das den Körper ganzheitlich trainiert. Auch im Ernstfall kann Pohl beruhigen: „Bei einem Bandscheibenvorfall muss nur in schweren Fällen operiert werden, meist reicht eine konservative Behandlung, das heißt mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln und Physio- und Sporttherapie.“ Es gilt die Verspannung zu lösen und da sind „Entspannung und Kräftigung der Schlüssel zur völligen Genesung.“ J. Gühlholtz Physiotherapie am Bahnhof, 14473 Potsdam, Tel. 0331 / 201 973 20, www.physiotherapie-potsdam.de